Neue Software zu GEG 2023, Ökobilanzierung u. v. m.

Seit 1.1.2023 ist das neue GEG in Kraft. Der Bundesgesetzblatt-Satz "In § 15 Absatz 1 wird die Angabe "0,75fache" durch die Angabe "0,55fache" ersetzt" steht exemplarisch für weitere verschärfte Randbedingungen. Das neue GEG hat gravierende Änderungen in der Förderung ausgelöst und beeinflusst damit in Konsequenz auch die Planung.

DIN V 18599

Algorithmisch verweist das GEG 2023 für sämtliche Berechnungen auf das Regelwerk der DIN V 18599 in aktuellen Ausgaben 2018-09. Wesentliche Neuerungen und Vereinfachungen der Norm-Blätter betreffen Strom aus erneuerbaren Energien, der im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu einem zu errichtenden Gebäude erzeugt wird; dieser darf bei der Ermittlung des Jahres-Primärenergiebedarfs in Abzug gebracht werden. Zur Berechnung der abzugsfähigen Strommenge ist der monatliche Ertrag der Anlage zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien dem Strombedarf für Heizung, WW-Aufbereitung, Lüftung, Kühlung und Hilfsenergien sowie bei NWG zusätzlich für Beleuchtung gegenüberzustellen. Der bisherige pauschalierte Ansatz ist nicht mehr zulässig.

DIN 4108-6 / 4701-10

Die DIN 4108-6 / 4701-10 darf gemäß GEG 2023 nur noch bis Ende 2023 zur Energieausweis-Erstellung als alternative Berechnungs-Norm verwendet werden und dies auch nur eingeschränkt für Wohngebäude ohne Kühlung. Anwendern solcher Softwarelösungen sei dringend empfohlen, auf eine DIN V 18599-basierende Softwarelösung umzurüsten, z. B. SOLAR-COMPUTER-Lösung "Energieeffizienz Gebäude GEG 2023 / DIN V 18599" (Best.-Nr. B56).

Neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Entsprechend dem gesetzlichen Auftrag haben sich die Bundesministerien (BMF, BMWK und BMWSB) auf ein überarbeitetes neues System der "Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG) verständigt. Das System ist stark verändert und enthält teils neue Förderanreize für die Sanierung besonders schlechter Bestandsbauten sowie neue ökologische Aspekte für die Neubauerrichtungen. Zum Beantragen einer Förderung und Begleiten des Vorhabens sind Experten aus der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes (Expertenliste) in der Kategorie "Bundesförderung für effiziente Gebäude" einzubinden, siehe www.energie-effizienz-experten.de. Technische Grundlage für die Förderanträge ist ein Energieausweis nach GEG 2023, ggf. ergänzt um weitere Nachweise, wie z. B. den neuen Ökobilanznachweis nach QNG. Die finanzielle Abwicklung der Förderung für Einzelmaßnahmen (BEG EM) erfolgt über das BAFA, für alle anderen Maßnahmen (BEG WG und BEG NWG) über die KfW.

Neue Druckapplikation 2023 des BBSR

Passend zur BEG 2023 wurde vom BBSR eine überarbeitete Druckapplikation in Version 4.x.x für Energieausweise nach GEG 2023 entwickelt und den Softwarehäusern bereitgestellt. Sie ist im aktuellen SOLAR-COMPUTER-Programm "Energieeffizienz Gebäude GEG 2023 / 18599" (Best.-Nr. B56) enthalten und wird für alle Werte mit SOLAR-COMPUTER-Daten/Ergebnissen "gefüttert".

Neue iSFP-Druckapplikation der dena

Analoges gilt für die dena-Druckapplikation für den "individuellen Sanierungsfahrplan" (iSFP). Auch diese wird vom aktuellen SOLAR-COMPUTER-Modul (Best.-Nr. B56.ISFP) unterstützt. Für die Förderung von Maßnahmen ist der iSFP nicht relevant; er unterstützt Bauherren lediglich darin, die Sanierung seines Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhauses Schritt für Schritt zu planen und mögliche Sanierungsmaßnahmen und deren Einsparpotenziale aufzuzeigen. Eine Bundesförderung für das Erstellen eines iSFP ist nur noch möglich, wenn ein Förderantrag bereits bis zum 22. Juli 2022 gestellt wurde.

Förderfähige Maßnahmen und Leistungen

In einem Infoblatt der KfW sind alle aktuellen Förderprogramme (261, 262, etc.) mit ihren förderfähigen Maßnahmen, Leistungen und Voraussetzungen zusammengestellt und detailliert beschrieben. Passend zum Inkrafttreten des GEG 2023 am 1.1.2023 liegt das Infoblatt in Version 7.0 im Umfang von 31 Seiten vor. Im Fall künftiger Anpassungen oder Erweiterungen der Förderung werden entsprechend fortgeschriebene Versionen 7.x erwartet.

Worst Performing Building (WPB)

Je energetisch schlechter ein Bestandsgebäude ist, desto wirtschaftlicher (und "CO2-einspar-effizienter") stellt sich jede Einspar-Maßnahme dar. Diese Tatsache macht sich die Bundesförderung zu Nutze, indem sie Eigentümern der 25 % energetisch schlechtesten deutschen Bestandsimmobilien einen Extra-Anreiz zum Sanieren bietet: Zusätzlich zur BEG-Förderung wird für solche Immobilien ein Bonus von 10 % auf die Sanierungskosten als Tilgungs- oder einmaliger Zuschuss gewährt.

Serielles Sanieren

Serielle Sanierungen sind energetische Gebäudesanierungen, die mit Hilfe von modular vorgefertigten Elementen durchgeführt werden, z. B. Dämmelemente für Fassaden und Dächer oder Anlagentechnik (z. B. WP-Module), wenn diese im Vergleich zu herkömmlichen Komponenten vor Ort mit deutlich reduziertem zeitlichen Aufwand montiert werden können. "Seriell" bezieht sich also nicht auf die Sanierung selbst, sondern auf das Herstellungsverfahren. Sanieren der Fassaden baugleicher Mehrfamilienhäuser einer Wohnungsbau-Gesellschaft ist ein Musterbeispiel für Serielles Sanieren. Die Förderprogramme WG-Kredit (261), Kommunen-Kredit/Zuschuss (264) sehen zusätzliche Förderungen für Serielles Sanieren als Bonus von bis zu 15 % vor, wenn Effizienzhaus-Stufen 40 oder 55 erreicht werden.

Hydraulischer Abgleich

Einen zusätzlichen Berechnungs-Nachweis zum Energieausweis verlangt die BEG 2023, wenn im Rahmen der Einzelmaßnahmen-Förderung im Bestand eine Heizungsanlage erneuert werden soll. Dazu ist der "Hydraulische Abgleich" gemäß VdZ-Verfahren B für Zweirohrheizung mit Heizflächen nachzuweisen. Im Einzelnen wird eine raumweise Heizlastberechnung nach DIN EN 12831-1 verlangt; ferner Ventil-Voreinstellwerte, Pumpenförderhöhe, Gesamtdurchfluss sowie ggf. Einstellwerte von Strangarmaturen oder Differenzdruckreglern. Alle verlangten Werte für den Nachweis lassen sich mit dem SOLARCOMPUTER-Heizungspaket (Best.-Nr. PAK.HEIZ) für Planer ermitteln. Alternativ für Heizungssanierung im Bestand wird SOLAR-COMPUTER die preiswerte Basisversion "Hydraulischer Abgleich im Bestand" anbieten.

Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)

Für WG-Neubauten stellt die BEG nur noch Mittel zur Verfügung, wenn die Effizienzstufe "EH 40 NH" erreicht wird. Zusätzlich verlangt die BEG ein "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" (QNG) mit entsprechendem rechnerischen Nachweis in Form einer Ökobilanzierung. Der Nachweis kann schnell und einfach mit dem neuen SOLAR-COMPUTER-COMPUTER-Programm "Ökobilanz" (Best.-Nr. B70) geführt werden. Dabei besteht Durchgängigkeit mit anderen SOLAR-COMPUTER-Programmen: Material-Listen der Ökobilanz lassen sich aus dem Schichtaufbau der U-Wert-Berechnung (Best.-Nr. B02) ableiten, verbaute Massen aus Raum-Umschließungsflächen sowie Endenergiewerte aller technischen Gewerke für Heizung, Kühlung, RLT, WoLü und Beleuchtung aus den Daten/Ergebnissen für die Energieausweiserstellung nach GEG 2023 (Energieeffizienz Gebäude GEG 2023 /18599, Best.-Nr. B56). Bei integraler Planung bzw. CAD-Datenimport ist die Ökobilanzierung besonders einfach, da im Projekt bereits auch alle Innenbauteile verwaltet werden.

Fazit

Alle für das GEG 2023 bzw. die BEG verlangten rechnerischen Nachweise lassen sich mit SOLAR-COMPUTER-Software ermitteln. Gleichzeitig besteht immer die Option zur durchgängigen Datennutzung inkl. CAD bzw. Digitalisierung alter Zeichnungen in allen Planungsphasen, sei es integriert auf dem eigenen System oder über Schnittstellen in Arbeitsprozessen mit Dritten. Zudem verfügt SOLAR-COMPUTER über mehr als 15 Jahre Erfahrung mit dem Regelwerk der DIN V 18599.